STOFFE UND MATERIALIEN
In der Sierra de Francia war der Anbau von Flachs eine der wesentlichen Grundlagen für das Familieneinkommen, und sein Verkauf und Export waren eng mit der Verbreitung und der Bekanntheit der Serrano-Maultiertreiber verbunden.
Flachs und Wolle waren die Grundstoffe für die Weberei. Vom 11. bis zum 17. Jahrhundert wurde die Serrano-Stickerei auf speziellem Leinen, der so genannten normalen Leinen-Taftbindung ausgeführt Dabei wurde die Zeichnungstechnik, die Technik des Fadenzählens und die.Plattstich-Technik angewandt. Es entstanden mehr als 30 verschiedene Stiche, die sich unter anderem in ihrer Länge, ihrer Neigung und ihrem Verhältnis zueinander unterscheiden.
Bis zum 17. Jahrhundert wurde Wollgarn oder feines Kammgarn verwendet, das später durch Seidengarn ersetzt wurde. Danach kam die Baumwolle hinzu, der so genannte „Mouliné“, der zusammen mit dem Seidengarn auch heute noch verwendet wird.
Die verschiedenen Stoffe für die Stickereien wurden auf dem traditionellen horizontalen Webstuhl („telar de bajo lizo“) hergestellt. Bis zum 19. Jahrhundert wurden die Webstühle von Hand betrieben, und es gab allein in einer Gemeinde wie La Alberca etwa 40 Webstühle. In den übrigen Dörfern der Region gab es noch viele mehr. Als zu Beginn des 20. Jahrhunderts die letzten Leinenwebstühle verschwanden, begann man industrielles Gewebe aus anderen Fasern zu verwenden.